Das Tor nach Sachsen

Verlässt man bei Duben die Autobahn Berlin–Dresden und fährt über Luckau und Herzberg in Richtung Torgau, so passiert der aufmerksame Autofahrer hinter Löhsten mit seiner schönen restaurierten und nachts angestrahlten Kirche die Landesgrenze von Brandenburg nach Sachsen und folglich Döbrichau. Wer etwas Zeit hat, kann die Schönheiten und Besonderheiten dieses Ortes am Rande Ostelbiens entdecken.

 

Döbrichau

Das Dorfzentrum 300 Meter links der Bundesstraße wird von Fachwerkkirche, Pfarrhaus und gut erhaltenen Dreiseitenhöfen gebildet. In früheren Jahrhunderten war Döbrichau als Amts-Kirchdorf und Postanspannstation an der niederen Handelsstraße von Leipzig nach Frankfurt/Oder Durchgangsstation und Herberge der Kauf- und Handelsleute. Die Kirche, deren Fachwerk fränkische Mannfiguren aufweist, wurde anlässlich ihres 300. Jahrestages rekonstruiert und wieder vielfältig nutzbar gemacht.

Im Pfarrhaus wurde ein Dorfmuseum mit interessanten Zeugen der Döbrichauer Regionalgeschichte eingerichtet. Dort kann man neben Funden aus der Steinzeit die 1993 bei Straßenbauarbeiten gefundene erste hölzerne Wegbefestigung des Ortes besichtigen.

 

Wissenswertes

In seiner 765-jährigen, wechselvollen Geschichte erlebte das Dorf Höhepunkte, wie die prächtigen Jagden der sächsischen Kurfürsten in der Annaburger Heide oder die Zeit mit Pfarrer Fiedler (1829–1844), der für die deutsche Sprache ein Grammatikbuch in 27 Auflagen herausgab. Schwere Zeiten hatte der Ort nach den Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg durchzustehen.

Im Herbst locken die großen Waldgebiete um Döbrichau viele Pilzsucher an. Aber auch wer die Stille sucht, kann noch Plätze finden, an denen nicht ein Laut menschlicher Zivilisation zu hören ist. Hier sind auch unberührte Hügelgräber zu entdecken und das sogenannte „Franzosengrab“ erinnert an eine Stelle, wo sich ein napoleonischer Offizier 1813 vor der Völkerschlacht bei Leipzig in einem hohlen Baum versteckte, sich mit seinem Brustpanzer verklemmte und darin umkam.

 

Lage

Eindrücke